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Pferdeanhängertest WM Meyer Oklahoma Alu Plus: Premium-Modell mit umfangreicher Serienausstattung

Von Doris Jessen, geschrieben am 22. Juli 2015

Pferdeanhängertest Oklahoma
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wm_meyer_Oklahoma_web_3In seinem 50. Jubiläumsjahr und passend zur Equitana 2015 stellte wm meyer dem Publikum sein neues Modell vor, das sich zwei Monate später schon im Pferdeanhängertest im Sommer 2015 bewähren musste: Das recht luxuriös ausgestattete Pferdeanhänger-Modell Oklahoma Plus, hier zur Verfügung gestellt in der robusten Aluminium-Version. Das Fahrzeug der Premiumklasse überzeugt durch elegante Linienführung und Komfort sowie sehr gutes Fahrverhalten.

Wer sich genauer mit dem Pferdeanhänger-Programm von wm meyer beschäftigt und die Logik seiner Nomenklatur nach amerikanischen Bundesstaaten durchschaut hat, erkennt schon am weit hinten im Alphabet stehenden „Oklahoma“, dass wm meyer hier nach Alabama (Anderthalb-Pferdeanhänger), Arizona und Montana (Einsteiger- und Mittelklasse) sowie Nevada (Oberklasse) nun in Sachen Größe und Luxus noch eine Schippe zugelegt hat.

Hoch hinaus

wm-meyer-Oklahoma-web-24Gegenüber seinem „kleineren Bruder“ Nevada ist er in der Höhe noch einmal um zwei Zentimeter auf 2,47 m Innenmaß gewachsen, wobei die höchste Stelle tatsächlich da ist, wo sie hingehört, nämlich vorne im Kopfbereich der Pferde. Das ist dem neu gestalteten Dach-Design zu verdanken, das sich gerade dort etwas nach oben wölbt. Hochgewachsene Pferde werden es danken. Innenlänge und Breite sind mit 3,25 x 1,66 m im Vergleich zum Nevada gleich. Die Innenlänge ist aber ausreichend genug, um vorne zwischen Bruststange und Sattelkammer zu hantieren.

Da große Pferde meistens auch etwas schwerer sind, kann das Fahrzeug mit einem Eigengewicht von 840 kg und einem zulässigen Gesamtgewicht von 2.500 kg reichlich 1.660 kg Last transportieren, da dürfen die Vierbeiner schon etwas mehr auf die Waagebringen und für Gepäck ist auch noch reichlich Luft nach oben.

Dynamische Linien

wm-meyer-Oklahoma-web-21Es sind die kleinen Details, die dem Fahrzeug insgesamt eine elegante und zugleich dynamische Optik verleihen: Der Oklahoma rollt serienmäßig auf schicken Alu-Felgen, darüber spannen sich leicht abgerundete Kunststoffeinzelradkotflügel. Die 1,5 m hohen Seitenwände aus vier ca. 38 cm hohen und 1,8 cm starken Aluprofilen sind mit einer feinen Riffelung versehen und stehen in einem geschweißten und verzinkten V-Deichselrahmen. Das zum Heck hin offene und nach oben verlaufende Dekor-Dreieck zeichnet ebenso wie die moderne Fenster-Geometrie geschickt das Dach-Design nach. Der Bug ist gegenüber dem Nevada-Modell etwas dezenter geworden, birgt aber dennoch eine ausreichend große Sattelkammer mit sehr breiter Tür.

Robustes Aluminium, glänzender Edelstahl

wm-meyer-Oklahoma-HeckklappeSeine Stabilität erreicht der Anhänger u.a. durch die Heckstreben aus verzinktem Stahl, auf denen die Heckleuchten montiert sind.
Wie bei allen wm meyer-Pferdeanhängern sind die Heckscharniere und Rampenschienen aus unverrottbarem und pflegeleichtem Edelstahl gefertigt. Die Fuge zum Transportraum ist so schmal, dass nicht einmal ein Stollen eines Eisens darin hängen bleiben kann. Die Aluminium-Profile der Heckrampe sind aus Stabilitätsgründen innen mit Holz verstärkt, darauf ist ein rutschfester 1 cm starker Gummibelag mit querliegenden Trittleisten verklebt und rundum mit Edelstahlleisten eingefasst. Beim Einsteigen klapperte nichts, die Pferde traten sicher auf und rutschten nicht.

Wenn schon langlebig, dann vom Scheitel bis zur Sohle: Als Bodenmaterial verbaut wm meyer im Oklahoma seinen 21 mm starken AluPlus-Boden, eine Sandwich-Konstruktion bestehend aus einer Kunststoffplatte und zwei Aluminium-Blechen. Darauf fest verklebt und versiegelt liegt ein acht mm dicker Gummibelag mit Hammerschlagprofil, der griffig und dennoch relativ einfach zu reinigen ist. Im Testmodell lag in der vorderen Hälfte eine 1 cm dicke Verschleißmatte (Zubehör, 94 Euro), die den Boden vor allem bei mit Stolleneisen beschlagenen Pferden oder solchen, die gerne scharren, hervorragend schützt. Lediglich beim Ausfegen ist sie etwas hinderlich. Allerdings kann die Matte aus dem Anhänger entfernt und nach der Reinigung wieder hineingelegt werden.

Da eines der Testpferde beim Ausbalancieren gerne gegen die Seitenwand tritt, bewährte sich die rund 75 cm hohe GFK-Platte, die das Aluminium sicher gegen Beschädigungen schützt bei beschlagenen Pferden das Klappern dämpft. Diese hätten wir uns allerdings weniger im – zugegebenermaßen – eleganten Weiß, sondern eher in einer gedeckten Farbe gewünscht. Zwar ist die Platte sehr glatt und daher prinzipiell leicht zu reinigen, dennoch sollte man die leider unvermeidlichen Kotspritzer am besten sofort nach der Benutzung des Anhängers mit viel Wasser, Seife und Bürste entfernen. Laut Herstellerangabe kann man die Platte aber auch in Grau bestellen. Dann würde sie auch ideal zur ebenfalls grauen Seitenpolsterung passen, die serienmäßig vorhanden ist und den Pferden das Anlehnen an der Wand ertwas bequemer macht.

Ausreichend Luft kommt die  Fenster herein. Das Design wurde speziell für das neue Modell entwickelt. Die Außenform passt sich elegant der geschwungenen Haubensilhouette an, von innen bleibt dagegen die bewährte fünffach klappbare Version erhalten.


Mit Sicherheit unterwegs

Neben der Haltbarkeit hat die Aluminium- und Edelstahl-Philosophie von wm meyer natürlich auch einen Sicherheitsaspekt: Wo nichts rottet, kann auch nichts brechen und das ist vor allem beim Boden wichtig.

wm-meyer-Oklahoma-web-10 wm-meyer-Oklahoma-web-11 wm-meyer-Oklahoma-web-13wm-meyer-Oklahoma-web-14 Ein weiteres Sicherheitsmerkmal ist das Panikgestänge, das hier nicht nur an den Brust-, sondern auch an den Heckstangen von außen zu öffnen ist. Sollte also ein Pferd vorne über die Stange klettern oder sich hinten mit der Kruppe darunter verklemmen, so lassen sich die Stangen von außen mit einem eigens dafür angefertigten und in der Inspektionstür angebrachten Edelstahl-Stab mit einem Griff lösen.

wm-meyer-Oklahoma-web-18wm-meyer-Oklahoma-web-16Manche Pferde sind speziell bei überraschenden Bewegungen oder Geräuschen sehr schreckhaft. Fällt also die Sattelkammertür bei Wind laut zu, kann das bei einem gerade in fremder Umgebung angebundenen Pferd üble Folgen haben. Insofern dienen die festzustellenden Türen – bei der Sattelkammer durch Gasdruckdämpfer, bei der Inspektionstür durch einen Stopper am Rahmen – auch der Sicherheit. Vorbildlich sind auch die glänzend verchromten Türgriffe, die so eng anliegen, dass sich kein Strick darin verfangen kann.

Groß und Klein

Wer große und kleinere Vierbeiner transportieren möchte, kann dies im Oklahoma mit den vorne und hinten jeweils dreifach längen- und höhenverstellbaren Boxenstangen sicher bewerkstelligen: Die leicht gepolsterten Brust- und Heckstangen werden in schräg nach unten verlaufenden Schienen eingehängt und mit kleinen Häkchen gesichert. In der Länge ergibt sich zwischen den Stangen so ein maximales Boxenmaß von 188 cm, die kürzeste Einstellung beträgt 168 cm, die Höhe differiert um 23 cm. Soll ein kleineres Pony allerdings die Fressmulde erreichen, muss es links stehen, weil der Trog einerseits relativ hoch liegt und andererseits die rechte Hälfte zu weit von – der dann nach unten und weiter hinten versetzten – Bruststange entfernt ist.

wm-meyer-Oklahoma-web-26Bei allen wm meyer-Modellen, so also auch beim Oklahoma, haben die Entwickler an manchen Stellen auch an kleineres „Servicepersonal“ gedacht: In der Mitte der automatisch aufrollbaren Heckplane hängt eine längere Kordel, die von jedermann/frau zu greifen ist, um die Plane zu schließen. Die meisten werden daher auf den kleinen Kunststofftritt verzichten können, der sich der Vollständigkeit halber aber an der rechten Heckklappenseite befindet. Die Innenbeleuchtung samt Schalter ist an der Decke montiert. Da sie ohnehin nur zusammen mit der Beleuchtung des Zugfahrzeuges funktioniert, empfiehlt es sich, sie einmal einzuschalten und in dieser Einstellung zu belassen.

Für viel Gepäck: Die Sattelkammer

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Obwohl das Testmodell keine spezielle Westernsattelkammer hat, passten im Pferdeanhängertest die langen Sättel leicht hinein. Die vorhandenen Edelstahlsattelhalter, leicht heraus- und wieder hineinzuschieben und mit einem Häkchen zu sichern, geben Englischsätteln sicheren Halt, für Westernsättel sind breite Halter bestellbar, die einen stabileren Halt geben.

Wer oft unterwegs ist, weiß: In den meisten Fällen äppeln die Pferde auf der Fahrt. In der Sattelkammer finden sich für dieses Malheur Besen und Schaufel (letztere sogar in einer Halteschiene), so dass man zumindest bei geduldigen Pferden den Mist erst einmal herausfegen kann, bevor man sie aussteigen lässt. Auch Putzkisten oder –beutel, Sattel- und Abschwitzdecken, Helme, Gamaschen und Bandagen bis hin zum Medikamentenkoffer, kurzum das volle Turnierequipment oder Reisegepäck für einen Reiturlaub fand ausreichend Platz in der Kammer. Die Tür ist mit einem Schloss gesichert, der Schlüssel passt praktischerweise auch für die Inspektionstür.

Jetzt geht’s los

Opel-Insignia-Web-37 Opel-Insignia-Web-38 Winterhoff-FarbmarkierungVor dem Einladen des Gepäcks und der Pferde muss das Fahrzeug natürlich angekuppelt werden. Falls es nicht ganz korrekt an der Autokupplung platziert ist, erleichtert ein Rangiergiff das Zurechtrücken. Die Bedienung der hier ein gebauten Winterhoff-Antischlingerkupplung (Zubehör, 370 Euro) funktioniert ohne Gebrauchsanweisung des genauen Studiums der Technik: Handgriff hoch und nach hinten ziehen, das mittig angebrachte kräftige Stützrad nach unten kurbeln, bis der Kugelkopf des Zugfahrzeuges Druck im Kupplungsmaul aufbaut und dadurch die Verriegelung auslöst. Das ist dann an einem grünen, nach oben steigenden Knöpfchen zu erkennen. Um die in der Antischlingerkupplung sitzenden Stabilisierungsbacken fest anzudrücken, muss der Handgriff dann noch mit viel Druck nach unten geschlossen werden. Dabei ist ein wenig Vorsicht angesagt, dass man sich nicht die Finger klemmt.

Das Modell Oklahoma fährt auf einem Challenge-Fahrwerk aus eigener Entwicklung mit 81 cm langem Radstand und vier Stoßdämpfern. Achsen und Auflaufbremse stammen aus dem Hause Knott.  Wir haben den Anhänger mit verschieden Zugfahrzeugen (Range Rover Sport, VW Passat, Opel Insignia und Subaru Forester) genutzt und das Fahrverhalten verdiente im Pferdeanhängertest jedes Mal höchstes Lob: Man merkt den Anhänger kaum, er liegt auf allen Straßenbelägen und auch in Kurven satt auf der Straße. Ein entsprechend schweres Zugfahrzeug vorausgesetzt, kann man also getrost die 100 km/h-Zulassung ausnutzen.

Unerlässlich ist es, den Anhänger gegen Diebstahl zu sichern. Dafür gibt es für die Winterhoff-Kupplung ein spezielles Schloss, das sehr leicht anzubringen ist und auch am angekuppelten Fahrzeug während der Fahrt genutzt werden kann.

Fazit

Das Premium-Modell Oklahoma Alu Plus des seit 50 Jahren erfolgreichen Anhängerherstellers wm meyer ist ein Pferdeanhänger für alle, die ein wenig mehr als nur einen reinen Transporter fahren möchten: Stilsichere, elegante Linienführung gepaart mit Aluminium-Robustheit, großem Platzangebot, umfangreicher Serienausstattung und einem hervorragendem Fahrverhalten machen Lust auf viele Fahrten, sei es zum sportlichen Turnier oder einen erholsamen Reiturlaub. Mit einem Preis von 12.000 Euro (Stand 3/22) für die Serienausstattung liegt er im mittleren Bereich der Premiumanhänger.

 

Technische Daten

Gesamtlänge

Innenlänge

Gesamtbreite

Innenbreite

Gesamthöhe

Innenhöhe

Heckklappenscharniere

Gesamtgewicht

Zuladung

  Stützlast

Bereifung

100 km/h Zulassung

Zubehör

Fahrwerk

Schraubenfederfahrwerk

Radstoßdämpfer

Bodenmaterial

Gummiboden

Seitenpolster

Trittschutz

Zubehör, Automatikstützrad

Sattelkammer

Zubehör, Höhenverst. Brust/Heckstange

Weitere Informationen auf der wm meyer Website

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