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Pferdeanhängertest Humbaur Pegasus – Rundes Konzept: Premium Aluminium-Polyestermodell mit viel Platz

Von Doris Jessen, geschrieben am 6. Juni 2023

Pferdeanhängertest Humbaur Pegasus
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Das Beste aus zwei Welten: Aluminium-Polyester-Pferdeanhänger Humbaur Pegasus

Mit dem neuen Aluminium-Polyester-Pferdeanhänger Pegasus schickte Humbaur ein Modell in den Pferdeanhängertest, der das Beste aus zwei Welten vereinigt: Während die Seitenwände aus robusten Aluminium-Profilen aufgebaut sind, ermöglicht das flexibel formbare Polyester nicht nur stylishes Design, sondern vor allem praktischen Nutzen: Eine bis unters Dach reichende hohe Inspektionstür und eine sehr geräumige Sattelkammer. Dazu überzeugte das Premium-Modell mit 2,4 t-Zulassung durch Funktionalität, Sicherheitseinrichtungen und gutes Fahrverhalten. Der Serienpreis beginnt bei 13.200 Euro.

Seit wir im Jahr 2008 das erste Modell Pegasus – damals ein Vollpolyester-Pferdeanhänger – im Test fuhren, hat sich sehr viel getan in der Welt der Pferdeanhänger: So setzte sich Aluminium als Aufbau-, Heckklappen- und Bodenmaterial durch, weil es durch seine Robustheit eine lange Haltbarkeit verspricht. Nur die Dachhauben werden nach wie vor überwiegend aus Polyester gefertigt.

Das Beste aus zwei Welten

Beim neuen Pegasus setzt Humbaur auf das Beste aus den beiden Welten von Aluminium und Polyester. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein im wahrsten Sinne des Wortes rundes und flottes Gesamtkonzept. So bestehen die Seitenwände und die Heckklappe aus mattglänzenden Aluminiumprofilen. Im Frontbereich kommen dagegen Polyester-Formteile zum Einsatz. Wer’s bunt möchte, kann den Pegasus passend zum Zugfahrzeug in allen Ral-Farben ohne Aufpreis bestellen.

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Auch für Pferdesportler mit Gardemaß!

Diese Idee ist nicht ganz neu am Markt, Humbaur hat sie aber aus guten Gründen ideal umgesetzt: Obwohl beim Modell Pegasus Dach und Bug technisch aus zwei Komponenten bestehen, wirken sie optisch wie aus einem runden Teil gegossen. Diese Konstruktion ermöglicht eine gut zwei Meter hohe Einstiegstür rechts, die selbst groß Gewachsenen noch das Tragen eines Reithelms erlaubt, ohne sich den Kopf zu stoßen. Auf der linken Seite bietet der große aerodynamisch geformte Bug ausreichend Platz für eine Sattelkammer. Am Heck verläuft das Dach leicht nach oben, damit auch große Pferde beim Einsteigen nicht den Kopf einziehen müssen.
Der gesamte Aufbau ist auf einem feuerverzinktem Längsträgerfahrgestell aus dem Hause Knott verschraubt und vernietet.
Unser Testmodell fuhr auf sehr schicken, allerdings optionalen (500 €, Stand 6/2023) Alufelgen im silver/black-Design.

Hereinspaziert!

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Einladender Innenraum

Für unsere vierbeinigen Testkandidaten wirkt das Fahrzeug einladend: Mit den großzügigen Innenmaßen von 3,36 m Länge, 1,71 m Breite und – das ist neu – 2,37 m Höhe mit enormer Kopffreiheit lädt der Pegasus auch große und breite (einer unserer Testkandidaten war ein belgisches Kaltblut) Pferde zum Einsteigen in den „EquiSpace“ ein. Ängstlichen Pferden mag das Öffnen der großen Inspektionstür einen beruhigenden Blick ins Freie bieten.

Die lange und durch vier Eisenstreben stabile Heckklappe, die im Test auch dem schweren Kaltblüter standhielt, liegt relativ flach auf. Sie ist mit einer Gummimatte beklebt, die leicht quer geriffelt ist und zusätzlich noch Trittleisten gegen Ausrutschen trägt. Auch das seitliche Abgleiten wird durch Stopper verhindert.

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Übergang von der Hinterklappe zum Innenraum

Der Übergang zwischen der Heckklappe mit ihren vier Scharnieren und Innenraum ist so bündig, dass nicht einmal ein mit Stollen versehenes Eisen dazwischengeraten kann. Das Testmodell hatte eine traditionelle Hinterklappe, optional ist sie auch mit Rampe-/Türkombination erhältlich (446 €, Stand 6/2023).
Die Beleuchtungskörper sind in vom Dach bis zum Boden durchgehende Heckstreben sicher eingebettet: Hier kann kein Pferdehuf in irgendwelche Spalten geraten. Die Sicht nach hinten vom Fahrzeug aus ist dadurch aber nicht behindert.
Die Pferde stehen auf einer modernen Alu-Kunststoff-Sandwichplatte, bestehend aus zwei gegen Oxydation beschichteten Aluminiumblechen mit Polypropylen-Hartschaumkern. Dieser sog. „AluBiComp“-Boden ist 21 mm stark und mit einem 8 mm dicken, rutschfesten Gummiboden verklebt und an den Rändern mit Silikon versiegelt. Darauf gibt Humbaur 20 Jahre Garantie gegen Verrottung. Neben dem Haltbarkeitsargument hat der Boden laut Hersteller den Vorteil, etwa 30 Prozent leichter zu sein als ein vergleichbar starker Holzboden, also ca. 20 Kilogramm weniger.
Gegen etwaige Beschädigungen durch Hufeisen sind die seitlichen Innenwände serienmäßig mit einer mehrfach verschraubten Kunststoffplatte geschützt.

Gut durchlüftet

Für Licht und Luft sorgen zwei fünffach klappbare und leicht getönte Kunststofffenster, die mit drei Gitterstäben gegen allzu neugierige Pferdenasen gesichert sind. Am Heck sorgt ein Planenlift mit Windschott dafür, dass bei Regen kein Wasser auf die Pferderücken kommt, gleichzeitig aber gute Durchlüftung garantiert ist. Er ist an der längeren Mittelstrippe leicht zu schließen und wieder zu öffnen. An dieser mittleren Strippe kann das Windschott auch nur soweit geschlossen werden, dass etwa zehn Zentimeter offenbleibt.

Praktisch, weil herauszunehmen: Mobile Futtereimer

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Mobile Futtereimer

Als sehr praktisch haben sich die beiden mobilen Futtereimer erwiesen, die im neuen Pegasus die früheren Futtermulden ersetzt haben. Sie hängen in Metallösen und stehen zusätzlich auf einem kleinen Vorsprung. Bei Bedarf – sei es als (durchaus umstrittene, aber in vielen Fällen hilfreiche) Motivation zum Einsteigen oder auf Turnierpausen können sie mit leckerem Futter eingehängt und anschließend wieder herausgenommen werden. Letzteres ist sinnvoll, weil verspielte Pferde leicht auf den Gedanken kommen, aus Langeweile an den Eimern zu knabbern oder sich daran zu scheuern. Fallen sie dann aus den Halterungen, kann leicht Panik entstehen.
Zur Beschäftigung kann jedes Pferd sein eigenes Heunetz bekommen, das links und rechts oben an einer Öse im Bugdach eingehängt werden kann.

Sicherheit und Komfort…

… stehen an erster Stelle, wenn es darum geht, Pferde einzuladen und zu transportieren. Das beginnt schon mit einer leichtgängigen Rampe, die wir hier dank gut eingestellter Gasdruckdämpfer mit einer Hand öffnen und wieder schließen können. Lediglich ein zusätzlicher Griff hätte kleineren Personen das Öffnen noch mehr erleichtert. Die große Inspektionstür vorne rechts ist mit einer Dreipunktverriegelung gesichert. Sie ist auch von innen mit einem Klinkengriff zu öffnen, falls man beim schnellen Verladen einmal vergessen hat, dies vorher zu tun. Der Griff liegt so eng an, dass sich kein Strick darin verfangen kann.

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Sechsfach verstellbares Boxengestänge

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Sicheres Anbinden

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Auch außen gut gesichert

Wie in allen luxuriöseren Modellen von Humbaur finden wir auch im Pegasus die anatomisch gerundeten und gepolsterten Boxenstangen. Sie sind mit einer Hand und einem einfachen Klick einzurasten – auf Wunsch in drei verschiedenen Höhen und Längen. Ein Druck auf einen kleinen Hebel gibt sie wieder frei. Neben der Bequemlichkeit sind sie auch im Notfall besonders sicher, weil sie als Panikentriegelung von außen ohne Werkzeug mit einem drehbaren Knopf geöffnet werden können. Diese Technik findet sich an den Brust- und Heckstangen. Zum Anbinden der Pferde finden wir an der Bruststange eine große Öse, durch die auch sehr dicke Stricke gefädelt werden können. Außen sind dafür vorne und hinten an beiden Seiten jeweils stabile bogenförmige Halterungen angebracht.
Für einen Notfall oder das Verladetraining von Vorteil: Die leichtgängige Verriegelung der Mitteltrennwand, das sog. „Equilock“. Diese Technik garantiert, dass die Wand auch bei geöffneter Klappe sicher in ihrer Verankerung bleibt, aber mit einem Knopfdruck leicht zu lösen und die Wand dann zur Seite zu schieben ist.

Da passt viel rein: Sattelkammer

Bei der Gestaltung der Sattelkammer setzt Humbaur auf die bewährte Konstruktion des Modells Maximus (https://www.mit-pferden-reisen.de/pferdeanhaengertest-humbaur-maximus-platz-da/). Ein Highlight ist bereits die hohe und vor allem breite Tür, die es auch Western- oder Barockreitern ganz einfach macht, ihre voluminösen Sättel einzuladen. Sie ist abschließbar und kann mit einem Saugstopper arretiert werden, der allerdings den starken Winden im Norden nicht immer standhielt.
Die elegant weiß lackierten Sattelhalter sind höhenverstellbar und leichtgängig herausziehbar. Zwei Trensenhalter, mehrere kleine Doppelhäkchen für Sporen oder Helme sowie ein Staunetz, praktischerweise mit einem Hufkratzer ausgestattet, schaffen Ordnung in der Kammer. Zur Reinigung stehen Besen und Schaufel in Klemmhalterungen bereit. Beleuchtet wird die Sattelkammer durch eine Batterie-betriebene Lampe, die auch als Bewegungsmelder eingestellt werden kann. Als Verbesserungsvorschlag fielen uns nur noch ein oder zwei Regalablagen im Bug ein.

Ankuppeln und los

Die Knott Kupplung ist leicht bedienbar und hat eine Einrastkontrolle. Bremsseil und Elektrostecker eingedreht (auch das geht schnell und sicher von der Hand), kurbeln wir das große Automatikstützrad nach oben und los kann es gehen. Auch das bei Humbaur „Equidrive“ genannte Fahrwerk stammt aus dem Hause Knott und hat gummigelagerte Federachse mit Radstoßdämpfern und damit auch eine 100 km/h-Zulassung (100 km/h-Zulassung) . Auf der langen Überführungsfahrt vom Humbaur-Werk in Gersthofen bei Augsburg ins gut 750 Kilometer entfernte Hamburg lief der Anhänger satt hinterher, lediglich auf sehr schlechten Straßenbelägen machte er sich ein wenig bemerkbar. Dieser Eindruck verschwand allerdings auf unseren Reiterreisen, sobald er mit Pferden beladen war.

Fazit

Der großräumige Pferdeanhänger Humbaur Pegaus ist eine gelungene Kombination aus robustem Aluminium und hochglänzendem Polyester, dem sein aerodynamischer Bug eine sportlich-elegante Note verleiht. An Komfortmerkmalen hervorzuheben sind die für große Vierbeiner komfortable Innenhöhe und für die Menschen die nahezu dachhohe Inspektionstür. Die Sicherheitseinrichtungen sind ebenso vorbildlich wie die umfangreiche Serienausstattung und das gute Fahrverhalten. Mit 13.200 Euro (Stand 6/23) für die Serienausstattung liegt das auf 2,4 Tonnen Gesamtgewicht zugelassene Modell im mittleren Bereich der Alu-Polyester-Pferdanhänger für zwei Pferde. Alternativ sind auch Zulassungen auf 2,7 Tonnen (13. 523 €) und 2,7 Tonnen mit Schraubenfederfahrwerk (13.850 €) verfügbar.

Technische Daten Humbaur Pegasus

Gesamtlänge (mm)4.592
Innenlänge (mm)3.460
Gesamtbreite (mm)2.235
Innenbreite (mm)1.710
Gesamthöhe (mm)2.960
Innenhöhe (mm)2.370
Zul. Gesamtgewicht (kg)2.400
Leergewicht (kg)910
Zuladung1.490
Stützlast (kg)max. 100
Bereifung15"
FahrwerkEquidrive
RadstoßdämpferJa
100 km/h-ZulassungJa
BodenmaterialAlu-Bicomp
TrittschutzplattenJa
AutoatikstützradJa
SattelkammerJa, geeignet auch für große Sättel
Höhen-/Lägenverstellbares BoxengestängeJa
Abschließbare Kuppplungnein
BesonderheitenPremium-Modell zum fairen Preis

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