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Pferdeanhänger-Zugfahrzeugtest Subaru Forester 2.0D Sport: Sparsames Arbeitstier, dabei sportlich-elegant

Von Doris Jessen, geschrieben am 28. Oktober 2015

Pferdeanhänger-Zugfahrzeugtest Subaru Forester
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Subaru-F_Web-29-von-35Der Subaru Forester, im Jahr 2015 als vierte Modellgeneration bereits im 18. Jahrgang, hat sich von kantigen „Waldler“ zum sportlichen SUV gemausert. Bisher nur als Benziner erhältlich, brachte Subaru das SUV nun erstmals als 2.0D Diesel mit 147 PS – und für den Pferdeanhängerbetrieb besonders angenehm – mit stufenlosem Lineartronic Automatikgetriebe auf den Markt. Wir haben das ab 40.700 Euro erhältliche Fahrzeug speziell im Pferdeanhänger-Zugfahrzeugtest mit 2 Tonnen am Haken gefahren. 

Rundum sportlich-elegant, dabei kompakt und praktisch: Das war der erste Eindruck im Pferdeanhänger-Zugfahrzeugtest des neuen Subaru Forester Modelljahrs 2015. Mit Abmessungen von 4,59 m Länge, 1,79 m Breite und 1,73 m Höhe ist er nicht zu klobig, sondern vermittelt eher einen handlichen Eindruck. Für einen Allradler mit Namen „Forester“ passend, ist unser Testfahrzeug in „Jasmine Green Metallic“ im Unterbodenbereich durch schwarze Kunststoffblenden gegen Kratzer geschützt. Die beiden Lufteinlässe seitlich der Frontschürze unterstreichen den sportlichen Charakter und wir freuen uns aufs Einsteigen und die erste Probefahrt, naturgemäß ohne Anhänger, denn den kuppeln wir erst im Reitstall an.

Übersichtlich und praktisch

Das Interieur besteht überwiegend aus Kunststoff, der den Vorteil hat, wenns einmal staubig wird, leicht feucht abwischbar zu sein. Das gesamte Cockpit ist sehr übersichtlich und alle Infotainment-Funktionen einschließlich Bluetooth-Kopplung des Smartphones und Audiostreaming sind selbsterklärend und einfach bedienbar.

Oberhalb der Lüftungsdüsen erfährt der Fahrer auf einen Blick Innen- und Außentemperatur, vor allem mit der Uhrzeit hat man es besonders gut gemeint: Sie nicht nur digital ablesbar, sondern kann auch analog eingestellt werden. Außerdem ist man immer informiert, wie weit der Tank noch reicht. Unterhalb der Lüftung sind Audio- und Navigationssystem mit 7-Zoll-Touchscreen-Display untergebracht, auch hier alles auf einen Blick leicht erfassbar. Die sehr gut arbeitende Zweizonen-Klimatisierung und Ventilation ist per Drehschalter bedienbar, die Sitzheizung lässt sich auf Knopfdruck in zwei Stärken einste

Gut lesbar sind Tachometer und Tourenzähler, jeweils mit roten Zeigern und weißen Zahlen.  Über das griffige Lederlenkrad sind die wichtigsten Funktionen wie Tempomat und Lautstärke sowie Sprachsteuerung bedienbar, sehr komfortabel ist auch der – allerdings mittlerweile übliche – Regensensor.

Der Praktikabilität entsprechend sind die Ablagen in den Türen und in der Mittelkonsole auch für größere Flaschen ausreichend, in einer geräumigen Box lassen sich CDs – ja, es gibt noch einen CD-Player – und allerlei Kleinkram unterbringen. Dort finden sich auch leicht zugänglich USB- und AUX-Anschluss sowie die 12-V-Steckdose zum Aufladen von Handys & Co.

Bequemes Beladen

Wer viel mit Pferden unterwegs ist und womöglich keine Sattelkammer im Anhänger hat, hat es gerne, wenn ein Zugfahrzeug bequem zu beladen ist. Hier gibt es beim Subaru nichts zu bemängeln: Die Heckklappe öffnet sich elektrisch, so dass man auch mit zwei vollen Händen gleich mit dem Einladen beginnen kann. Für Garagennutzer sehr sinnvoll ist die stufenlose Einstellmöglichkeit der Heckklappenhöhe, so dass sie nicht am Garagentor anstoßen kann.

Wer das volle Ladevolumen von bis zu 1.592 Liter – das ist ausreichend, aber nicht überwiegend viel – ausnutzen möchte, kann dies durch einfaches Umlegen der 2:3 geteilten Rückbänke (die Lehne ist sogar aus der Ferne zu entriegeln) tun, auch die Kopfstützen lassen sich leicht absenken und wieder erhöhen.
Heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr: Der Wagen enthält ein volles Ersatzrad samt Werkzeug im doppelten Boden des Kofferraumes. Leicht zugänglich finden sich dort auch Verbandszeug und Warnweste.

Dynamischer Start

Subaru setzt nun – wie allen Benzinern – auch in der Dieseltechnik auf den Boxer-Motor mit Common Rail-System, der für seinen gleichmäßigen Motorenlauf bekannt ist. Beim Testfahrzeug arbeitet bereits der optimierte 2-Liter-Dieselmotor, für mittlere SUVs die klassische Stärke, bei dessen Entwicklung u.a. die Verminderung von Vibrationen ein Ziel war.

Per Knopfdruck gestartet, fährt der Wagen überraschend dynamisch los, da das Drehmoment von 350 Newtonmetern bereits ab 1.600 Umdrehungen zur Verfügung steht. Die sechsstufige „Lineartronic“-Automatik schaltet nahezu unmerklich und beim sanften Beschleunigen bleibt die Fahrt leise. Beim „Aufdrehen“ per Kickdown und kurz vor dem Schalten in den nächsten Gang tönt der Motor allerdings kurzfristig sehr hell, weil der Motor zur Beschleunigung in einen niedrigeren Drehzahlbereich herunterschaltet. In 9,9 Sekunden spurtet der Forester – soweit es die Verkehrssituation zulässt, dann von 0 auf 100 km/h. Jenseits der 100 km/h wird die Beschleunigung allerdings etwas zäher. Die Lenkung ist angenehm direkt und das Fahrzeug liegt bis an die 170 km/h satt auf der Straße. Das liegt u.a. auch an der tiefen Einbauposition des Boxer-Motors und dem daraus resultierenden niedrig liegenden Schwerpunkt. Das Herunterschalten der Automatik wird lediglich am Tourenzähler sichtbar.
Der Verbrauch pendelte sich im Drittelmix auf knappen sechs Liter ein, wobei sogar noch 70 Kilometer über Landstraßen und Autobahnen mit Pferdeanhänger inbegriffen waren.

Angenehm fällt die Rundumsicht auf, die aufgrund der großen Fenster, der relativ schmalen B-Säule und des großen Außenspiegels sehr gut ist. Auf Parksensoren vorne kann man daher gut verzichten und nach hinten gibt’s eine Rückfahrkamera. Bei Nacht leuchtet einem das sehr weit reichende serienmäßige Xenonlicht den Weg aus.

Stabil mit dem Pferdeanhänger unterwegs

Subaru_F_Web__20_von_35_Der Subaru Forester ist bei der Zielgruppe derer, die viel mit Anhang unterwegs sind, sehr beliebt: 60 Prozent der Forester-Modelle werden mit Anhängerkupplung ausgeliefert. Für das erstmalige Einsetzen muss man allerdings die Gebrauchsanweisung studieren.

Eigens für den Zugbetrieb wurde das Gespann-Stabilisierungssystem entwickelt. Hier sorgt eine elektronisch gesteuerte Fahrdynamikregelung für das gezielte Abbremsen einzelner Räder, um das Schlingern eines Anhängers zu verhindern bzw. das Gespann zu stabilisieren. Im Notfall greift sogar ein Bremsassistent ein und bringt das Gespann zum Stillstand. Provoziert haben wir diese Technik allerdings in Rücksicht auf die Verkehrssicherheit natürlich nicht.
„Normal“ mit Pferdeanhänger über Landstraßen und Autobahnen unterwegs, zeigte der Forester ein beruhigend stabiles Fahrverhalten. Während die Beschleunigung „solo“ problemlos war, machten sich die zwei Tonnen im Schlepptau auf der Beschleunigungsspur der Autobahn doch deutlich bemerkbar. Überholmanöver auf Landstraßen haben wir daher vermieden, es sei denn, es kam auch wirklich lange Sicht keiner entgegen.

Sehr praktisch zum Ankuppeln des Pferdeanhängers ist die Rückfahrkamera. Wer sich daran einmal gewöhnt hat, möchte sie sichelrich nicht mehr missen. Störend bei dem hier getesteten Modell war allerdings, dass sich bei Regen Tropfen an der Kameralinse bilden können, so dass die Sicht getrübt ist.

Wer einen neuen Pferdeanhänger bestellt, kann sich etwaige Zusatzkosten für eine 100 km/h-Zulassung sparen: Mit einem Leergewicht von – ausstattungsbedingt – 1.615 bis 1.659 kg darf der Wagen im Anhängerbetrieb ohnehin nur 80 km/h schnell fahren.

Speziell Turnierreiter oder solche, die gerne ins Gelände zum Ausreiten fahren und sich auch bei nassem Wetter auf unbefestigte Waldparkplätze wagen, kennen das Problem: Die Reifen (vor allen heckgetriebener Fahrzeuge) drehen auf Wiesen oder matschigem Untergrund durch und mit Glück gibt es einen Traktor, der einem aus der nassen Patsche hilft. Das wird mit dem Forester nicht passieren: Seit viele Jahren setzt Subaru auf den bewährten Allradantrieb „Symmetrical AWD“. Er passt die Verteilung des Antriebsmomentes auf die Vorder- und Hinterräder an. Dadurch ist immer für optimalen Grip und Stabilität in Abhängigkeit von Bodenbeschaffenheit und Fahrweise gesorgt. So war auch auf nassen Wiesen jederzeit ein sicheres Durch- und Ankommen gewährleistet.

Fazit

Der neue Subaru Forester 2.0D Sport zeigte sich im Pferdeanhänger-Zugfahrzeugtest als kompaktes und praktisches SUV mit sehr gefälligem Exterieur und serienmäßigem permanentem Allradantrieb, das sich durch gutes Fahrverhalten und sehr sparsamen Verbrauch auszeichnet. Im Anhängerbetrieb könnte die Beschleunigung etwas flotter sein. Schade ist auch, dass es keinerlei moderne Assistenzsysteme wie Abstandskontrolle oder Spurassistent gibt. Der Einstiegspreis liegt bei 40.700 Euro, das Testfahrzeug war zudem mit Metallic-Lackierung (560 Euro) und natürlich Anhängerkupplung (980 Euro) ausgestattet.

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Weitere Informationen: www.Subaru.de

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