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Tipps für den Kauf eines gebrauchten Pferdeanhängers

Von Doris Jessen, geschrieben am 28. August 2022

Gebrauchter Pferdeanhänger
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Viele Gebrauchtanhänger sind noch gut in Schuss

Wer ein begrenztes Budget hat, sollte nicht nur unter den niedrigpreisigen Neufahrzeugen suchen, sondern auch gute Gebrauchte ansehen. Denn oft ist ein gut erhaltenes Fahrzeug hoher Qualität besser als ein neues Billigprodukt. Allerdings heißt es grundsätzlich: Augen auf – und vor allem unter den Boden geschaut.

Boden und Aufbau

Eines der anfälligsten Teile eines Pferdeanhängers ist der Holzboden. Da er im wahrsten Sinne des Wortes ein tragendes Teil ist, darf er weder innen noch außen morsch sein. Überprüfen lässt sich das, indem man in den Pferdeanhänger steigt und auf dem Boden wippt. Ist er mit Wasser vollgesogen oder das Holz marode, gibt er nach. Die neuralgischen Bereiche befinden sich rund um die Radkästen und an der Ladeklappe bis etwa einen Meter in den Pferdeanhänger hinein. Aus Sicherheitsgründen soll der Boden aus einem Stück bestehen und keine geflickten Stellen haben. Außerdem ist er von unten auf morsche Stellen zu untersuchen, indem man ihn mit einem Schraubendreher abklopft.

Durch Abtasten lassen sich auch Fehlerstellen an der Bordwand finden. Wenn sie nachgibt oder speziell ein Polyesteraufbau unter der Oberfläche Dellen oder gar Löcher hat, deutet das auf Defekte hin.

Die Dichtmasse zwischen Boden und Bordwänden muss fest in der Fuge sitzen und darf keine Risse aufweisen. Denn dort eindringendes Wasser führt bei Holzböden unweigerlich zur Verrottung.

Ein Polyesterdach darf keine Haarrisse haben, speziell nicht in den Ecken. Von dort können sie leicht weiterreißen. Auch eine Plane soll sich weder stumpf noch porös anfühlen.

Die Trennwand und alle Boxenstangen sollen vorhanden und in einwandfreiem Zustand, gegebenenfalls vorhandene Polsterungen intakt sein.

Alle vorhandenen Fenster müssen sich öffnen lassen.

Elektrik und Verkabelung

Unerlässlich ist eine Kontrolle von Beleuchtung, Stecker und Verkabelung. Alle vorhandenen Leuchten (außen wie innen) müssen korrekt funktionieren, alle Steckverbindungen fest und alle Kabel ordentlich und ohne scharfe Knicke verlegt sein. Außerdem darf deren Isolierung nicht brüchig sein oder gar offene Risse haben. Gegebenenfalls sollte ein Adapter zur Überbrückung verschiedenpoliger Anschlüsse vorhanden sein.

Die Bremsen

Die Funktion von Bremsen und Auflaufvorrichtung muss bei einer Probefahrt überprüft werden. Gibt es beim Anfahren einen Ruck oder beim Bremsen einen Schlag von hinten, deutet das auf einen defekten Auflaufdämpfer hin. Die Führung der Auflaufvorrichtung muss ebenso wie die Bremsseilzüge rostfrei sein. Auf keinen Fall dürfen letztere geknickt sein, weil das sehr oft einseitig verschlissene Bremsbeläge zur Folge hat. Die Bremsen selber lassen sich nur durch Zerlegen oder auf einem Prüfstand gründlich inspizieren.

Das Kupplungsmaul darf auf keinen Fall ausgeschlagen sein, damit sich der Pferdeanhänger nicht im Extremfall selbst abhängt. Außerdem darf es kein Spiel haben. Nachprüfen lässt sich das, indem man im angehängten Zustand an der Deichsel wackelt oder einen Blick auf die Verschleißanzeige wirft (sofern vorhanden). Das Normmaß beträgt 50, die absolute Verschleißuntergrenze 49 Millimeter.

Räder und Reifen

Da die meisten Pferdeanhänger breiter als ihre Zugwagen sind, stoßen sie hin und wieder gegen Bordsteinkanten. Das kann ebenso wie Überladung zu verbogenen Achsen führen. Zu erkennen ist dies an einem negativen Radsturz (Rad steht unten weiter außen als oben) oder mit einem Blick unter den Pferdeanhänger. Verdächtig ist auch ein einzelner neuer Reifen vorn rechts.

Die Reifen dürfen nicht älter als sechs Jahre sein. Ein Code auf der Flanke gibt das Alter an. Anderfalls sollte man nach einem Kaufbeleg fragen. Außerdem müssen die Reifen korrekten Luftdruck aufweisen. Denn ein zu hohes Alter oder zu niedriger Reifendruck können während der Fahrt zum Platzen führen.

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