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Der Abenteuerreiter: In elf Jahren mit Hund und Pferden von Feuerland nach Mexiko

Von Doris Jessen, geschrieben am 10. April 2024

Günter Wamser mit seinen Pferden
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Pressefoto_Wamser-mit-Pferden

Günter Wamser mit seinen Pferden vor traumhafterKulisse

In seinem ersten Buch über die 20.000 Kilometer lange Reise von Feuerland nach Alaska beschreibt Abenteuerreiter Günter Wamser spannend und humorvoll seine Erlebnisse auf der Strecke von der Südspitze Argentiniens bis nach Mexiko, die er von 1994 bis 2005 geritten ist. Er nimmt die Leser mit auf sein großes Abenteuer: Von der Auswahl der Pferde über die Herausforderungen der atemberaubenden, aber teils unwegsamen Landschaften mit Bergen und Sümpfen bis zur schier unglaublichen Bürokratie an den süd- und mittelamerikanischen Landesgrenzen.
Auf jeden Fall nicht nur für begeisterte (Wander)Reiter eine empfehlenswerte Lektüre!

„Entweder es gibt einen Weg oder wir finden ihn“ soll der karthagische Feldherr Hannibal gesagt haben, der bekanntlich 218 v. Chr. mit Elefanten die Alpen überquerte. Dieses Motto, zitiert von Günter Wamser, drückt in Kürze aus, was der Abenteuerreiter – und das ist wörtlich zu nehmen! – auf seinem Ritt von 1994 bis 2005 mit seinen beiden Pferden, zwei Hunden und teilweise begleitet von zwei Partnerinnen, erlebte.

Sein Ziel war es, Schritt für Schritt im Takt der Hufe Land und Leute zu erfahren, die Natur zu spüren, zu sehen und zu riechen. Denn in der Langsamkeit, so erkannte er, liegt die Erlebnisdichte.

OMG: Faszination und Gänsehaut pur

„In elf Jahren mit Hund und Pferden von Feuerland nach Mexiko“ (und die folgenden Abenteuerreiter-Werke über die Reisen bis Alaska) ist sicherlich nicht nur für „Pferdemenschen“ geschrieben. Und doch können vor allem diese die unglaublichen Herausforderungen des Rittes nachempfinden: In Trockenregionen tagelang kaum oder schlechtes Futter für die Pferde und sporadisch Wasser. Kleine und größere Verletzungen, lebensbedrohliche Erkrankungen und kaum Tierärzte. Ungenaue Karten? Nix wie durch über sumpfige Wege, und wenn wir bis zum Bauch einbrechen. Ein breiter und tiefer Fluss? Pferde können schwimmen!
Pressefoto_Feuerland_bis_Alaska_Lagerfeuer-KochenHöchst selten Sterne-Küche und weiche Betten, sondern feuchte Zeltnächte im tagelangen Regen. Und dann wieder sonnendurchflutete perfekte Tage mit pferdefreundlichen Wegen und unendlichen Blicken aus 4.000 Metern Höhe in die Weiten der Anden.

„OMG“ mit Gänsehaut und – allergrößten Respekt vor dieser Leistung von Menschen und Tieren!

Verkaufen Sie mir zwei Pferde?

Nun sollte man glauben, dass es in Argentinien, dem Land der Estancias, Criollos und Gauchos, kein Problem ist, zwei Reitpferde zu kaufen. Weit gefehlt. Gerittene Pferde werden grundsätzlich nicht verkauft und so mussten es eben Rohlinge werden, die Günter endlich aus einer 100 Pferde umfassenden Herde auswählen konnte. Was sagt die Checkliste für den Pferdekauf? Kurzer Rücken, breiter Brustkorb, kräftiges Fundament. Was in der Theorie und auf Bildern so offensichtlich und einfach schien, erwies sich in der Praxis als schwierig für einen in der Zuchtbeurteilung ungeübten Mann. „Ich holte meine Checkliste erst gar nicht heraus. Ich verließ mich einfach auf mein Gefühl. Letztendlich gehört auch ein Quäntchen Glück dazu…“ Und so entschied er sich für einen sieben- und achtjährigen Criollo-Wallach, von denen er „einfach überzeugt war, dass es die richtige Entscheidung war“.

Führungskraft Gaucho und schreckhafter Rebelde

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Gaucho und Rebelde

„Selbst die wildeste Kuh wird irgendwann aus einer Tasse trinken, wenn der Durst groß genug ist“ sagen die Gauchos. Und so trainierte Günter mit viel Geduld und Ausdauer die beiden Wildlinge erfolgreich zu zuverlässigen Reit- und Packpferden: Gaucho und Rebelde sollten ihn fortan durch die – in vielerlei Hinsicht – Höhen und Tiefen der Reise tragen.

Die Hoffnung, dass viele tausend Kilometer dem schreckhaften Rebelde südamerikanische Gelassenheit verliehen, erfüllte sich übrigens nicht. Selbst nach sieben Jahren erschrak der Wallach immer noch vor allem – und sei es vor einer silbern glänzenden Schleimspur einer Schnecke. Ja, das wird so manchem von uns Pferdesportlern bekannt vorkommen.

Von Feuerland bis Mexiko

Die Pferde fit für Reiter und Gepäck gesattelt, begann der Abenteuerritt in Rio Grande im südöstlichsten Zipfel Feuerlands, führte durch die Steppen Patagoniens, die faszinierende Bergwelt der Anden, die grünen Wälder Boliviens, vorbei an den Spuren der Inkas in Peru und Ekuador und durch die Tropen Mittelamerikas bis nach Mexiko.

Unterwegs mit seinen beiden Pferden gelangte er in Gebiete, die kein Tourist jemals erreicht, wo Menschen noch freundlich, offen und hilfsbereit sind. Selbstironisch und erfrischend direkt erzählt Günter von den berührenden Erlebnissen mit seinen Tieren, von der südamerikanischen Bürokratie und Korruption vor allem an den Grenzen, von herzlicher Gastfreundschaft, Liebe und Enttäuschung.

Als größtes Glück

Pressefoto_Feuerland_bis_Alaska_GW-Mit-Falko… bezeichnete es Günter, abends einen sicheren Platz zu finden, an dem vor allem seine Pferde saftiges Futter und möglichst Wasser finden konnten und er selbst einen kleinen Platz für sein Zelt.

Mehr über die Abenteuerreiter: www.abenteuerreiter.de

Alle Fotos (c) Abenteuerreiter

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